Was Komplimente und Lob angeht ist meine Mutter eine Urschwäbin. Sie lebt da wohl nach dem Motto „Nix gsagt is globt gnug!“. Für mich als Sohn war das schon immer sehr einschneidend und enttäuschend, schließlich lässt man im Ernstfall nur das Lob der Mutter oder des Vaters gelten. Und mein Vater war in dieser Hinsicht genauso wie meine Mutter!
Das erste Bild also, das ich nach meiner Reha gemalt habe, war Die Welle. Und mit dieser Welle kam die Corona-Pandemie. Das hat dazu geführt, dass ich meine Mutter aus Gründen der Sicherheit nicht mehr besuchen konnte. Weil sie das Meer liebt, habe ich ihr schließlich als Trost Die Welle als Geschenk per Post zugeschickt. In ihrer typischen Art meinte sie am Telefon, auf meine Frage, wie sie das Bild denn fände: schön. Das war’s auch schon. Gerade so, als male ich seit 20 Jahren 25 Bilder am Tag und das ist eben eines davon…

Umso überraschter war ich wenige Tage später, als mein Telefon außerhalb des üblichen Rhythmus‘ klingelte und ich sehen konnte, dass es meine Mutter war. Sie verzichtete auf jegliche Vorrede und kam sofort ganz aufgeregt zur Sache: „Sie bewegt sich!“ – „Wie, sie bewegt sich?“ – „Na, sie bewegt sich. Sie kommt auf mich zu!“ Ich verstand nicht und sagte ihr das. „Ich habe mir dein Bild genauer angesehen. Seitdem kommt die Welle auf mich zu! Ich werde das Bild rahmen lassen und im Schlafzimmer aufhängen. Wenn ich aufwache, sehe ich mir als erstes dann die Welle an.“ So hat sie es dann auch gemacht.
Acryl auf Papier, 32×24 cm, Vorlage: YouTube-Video.
| Nicht die Stummen |
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| Steine suchen am Strand. Fragt meine Frau: „Welche von allen sollen wir wählen?“ Ich sehe mich um. Dann weiß ich’s genau: „Die, die uns ihre Geschichte erzählen.“ |
| Aus „Gereimtes und fest Verleimtes“, Helgoländer Impressionen, Band 1 |
Emu
Ich möchte in die Welle rennen und mittoben. Nächste Woche gehts ans Meer, bei dem Bild wächst meine Vorfreude sehr!
Inge
Sehr schöne Farben, die gut zusammenpassen und die vielen feinen Details gefallen mir auch sehr gut 🙂