Der Volksmund sagt „Das größte Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde“. Wer nicht reitet, muss sich sein größtes Glück woanders suchen. Ich sehe dazu in den Himmel, denke mir die ganzen Kondenzstreifen der Flugzeuge weg und schon bin ich im Reich der unbegrenzten Möglichkeiten. Die Freiheiten sind nirgends größer. Die gesamte Farbpalette findet sich dort oben, es gibt wohl keine Farbe, die der Himmel stellenweise nicht annehmen könnte! Für Maler ist das eine sichere Sache, denn sie können sich zusammenmischen, was sie wollen, ohne dabei einen Fehler zu machen. Überhaupt: alles da oben ist einmalig. Jede Wolkenformation gibt es genau nur einmal, jeder Sonnenauf- und untergang, jedes Windmuster kommt in der gleichen Weise kein zweites Mal vor. Wer etwas davon malt bleibt fehlerlos: niemand kann sagen, dass es das Dargestellte in dieser Form und diesen Farben nicht gibt. Wer es noch nicht beobachtet hat muss nur noch etwas warten.

Acryl auf Leinwand, 70×50. Inspiriert durch ein Foto aus dem Internet.

Wer das Bild nicht fühlt, steht vor einem Rätsel. Zieht da ein Unwetter auf – oder ab? Welche Tageszeit haben wir? Mittag? Wohl eher nicht, zumindest nicht in unseren Breitengraden, denn die Perspektive trügt: die Pflanzen links und rechts verraten, dass der Blick in den Himmel nicht senkrecht erfolgt. Die Sonne steht tief. Es könnte sich um einen ganz normalen Sonnenauf- oder untergang handeln. Alles ist möglich und darin besteht das Glück des Himmels!

Wer das Bild fühlt, weiß, dass das Meer nicht weit entfernt ist. Man erkennt es am farblichen Spiegelbild der gewaltigen aufsteigenden Wolke.