Es ist Sommer, aber die Nacht war kalt. Obwohl der Mond noch nicht ganz untergegangen ist, steht die Sonne bereits über dem Horizont und schickt ihre wärmenden Strahlen auf die Erde. Wer sie erreicht, saugt sie gierig auf. Die Wärme, die auf diese Weise am Boden entsteht, steigt gen Himmel und zieht Luft nach. Dadurch einsteht ein zunächst nur kleiner Windhauch, der sich aber auf seiner Aufstiegsreise mit vielen anderen vereint und so immer mehr zum Wind wird. Dieser Wind drückt auf die noch geschlossene Wolkendecke und reißt sie schließlich an ihrer verwundbarsten Stelle auf. Das freut die Sonne, denn jetzt finden ihre Licht- und Wärmestrahlen ohne Hindernis den Weg zur Erde, machen hell und wärmen noch mehr als zuvor. Der Tau der Nacht wird vom neu entstehenden Wind mitgerissen, nach oben, dorthin, wo es kälter ist. Er muss durch die Wolkenfront hindurch, formt sie dadurch neu und zerreißt sie ein weiteres Mal. Dies geschieht an vielen Stellen zugleich, denn überall ergreift der Wind die Flucht vor der Sonne. Am Boden bleibt die sich erwärmende Landschaft, deren Tau wie Schneeflocken im Winter in der Sonne glitzern. Dies ist der Beginn eines wunderbaren Sommertags – man muss ihn nur früh genug erleben!

Blick von Großheide (Nordsee) nach Osten

Acryl auf Leinwand, 70×50, 25. Vorlage: erlebte Natur und ein Foto davon

Hier ist ein Zwischenstand zu sehen. Nachdem der Himmel mit seiner Wolkenformation festgelegt war, habe ich mit einem Kreppband die Horizontlinie der Felder markiert: